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1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 349

1830 - Berlin : Reimer
349 -er Erde zu verpflanzen trachtet. Sie Ist es, welche bis saf- tigsten Früchte und die schärfsten Gewürze reifen steht; die ganze Vegetano» hat in ihr eine größere Kraft, größere Mannichfaltigkeit und größer» Glanz; die brennenden Son- nenstrahlen erheben die Pflanze zum Strauch, den Strauch zum Baume; hier ist das Vaterland des Zuckerrohrs, des Kaffebaumeö, des Palmbaumes, des Brodfruchtbaumes, de» Pisangs, des ungeheuern Baobab; die heiße Zone ist die Hcimath des Cacao, der Vanille, des Zimmts, der Mußkat- nuß, des Pfeffer- und des Kampferbaums. Sie hat außer» dem viele Farbehölzer und besondere Getreidearten, wie Durra, Holcus, Cambru, Kebru. Der Anblick der Vegeta» tion unter dem Aequator entzückt die Einbildungskraft; hier entwickeln die Pflanzen die majestätischsten Formen; die Rinde der Bäume ist mit Flechten und Moosen bedeckt, der Cym- bidium und die wohlriechende Vanille beleben den Stamm des anacardimu und des gigantischen Feigenbaums. Die bauhinia, die schlängelnde Passionsblume und die banisteria mit goldgelben Blüthen steigen an dem Stamm der Wald- baume empor. Köstliche Blumen wachsen aus den Wurzel'» des lheobroma, wie aus der dicken, rauhen und schwarzen Rinde des Kalebassenbaums und des gustavia. 2» Mitten dieser reichen Vegetatiou und dieses Wirrwarrs von Schling» pflanzen hat der Naturforscher oft Mühe zu erkennen, wel- chem Stamme die Blätter und Blumen angehören. Ein ein, zkger Baum, mit paullinia, bignonia und dendrobiuiu ge- schmückt, bildet eine Gruppe von Vegetabilien, die, wären sie getrennt, einen beträchtlichen Raum decken würden. In der heißen Zone bieten di« Pflanzen mit ihrer Fülle von Saft ein glänzenderes Grün und größere Blätter dar als in den Klimaten des Nordens. Die in Geselligkeit lebenden Pflan- zen, welche den Anblick europäischer Felder so eintönig ma- chen, fehlen den Aequatorial-Regionen fast ganz. Baüme doppelt so groß als unsere Eichen, schmücken sich mit Blu- men, die eben so groß und schön sind als unsere Lilien. An den schattigen Ufern des Magdalenen Stroms in Südame- rika wächst eine Hohlwurz, deren Blumen vier Fuß im Um- fang haben; dazu die gigantischen Formen der Baobabs, de- ren Umfang zuweilen achtzig Fuß beträgt, und der gleich kühne Wuchs der Eukalypten und der. Palmen, welche zu 150 bis 180 Fuß emporsteigend, luftige Portikos über den Wäl- dern bilden. §. 201. Das Pflanzenleben als Verkündiger des Klimas der Regionen gleicher Zonen. Um diese Mannichfaltigkeit in der Verbreitung der Pflanzen kennen zu lernen, brauchen wir nicht den vierten Theil der Erde zu durchwandern, vom Aequator nach dem

2. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 2

1827 - Heidelberg : Winter
2 Allgemeine sprünglkch eigenen Kräfte der Natur entstehen und vorhanden sind, hat man in der Naturgeschichte in drei Hauptklassen (Naturreiche) ekngctheilt: 1. Das Thierreich *), oder alle lebendige Geschöpfe der Erde, auf dem Lande, in der Erde und im Wasser. Diese nennt man auch organisirte Wesen, weil sie künstliche Werk- zeuge und Gefäße oder Organe haben, durch Nahrung sich er- halten, von innen heraus wachsen oder größer^werden, und sich von einem Orte zum andern bewegen können. Menschen und Thiere, die man auch zusammen Animalien nennt, be- schreibt die Zoologie. 2. Das Pflanzenreich b), oder alle Gewächse, die aus der Erde an einer Stelle durch innere Safte wachsen, welche in Röhren und Gefäßen flüssig sind, und daher ebenfalls or- ganisch genannt werden. Menschen und Thiere, so wie Pflan- zen, sind lebende Körper, oder sie haben eine innere Kraft, wodurch sie wachsen und erhalten werden. Alles, was zum Pflan- zenreiche gehört, Vegetabilien genannt, beschreibt dievo- t a n i k. 3. Das Mineralreich <), oder alle Körper der Erde, die nicht von innen heraus wachsen, weil sie keine Organe ha- den, sondern, durch Ansetzung gleichartiger Theile von außen, znnehmen und größer werden, aber nicht lebend sind. Daher nennt man sie unorganische Körper, z. B. Steine, Erdarten, Metalle rc. oder Mineralien, welche die Mineralogie beschreibt. Die Kunstprodukte (Kunsterzeugnisse) sind solche Produkte aus dem Naturreiche, welche Menschen zum nützlichen Gebrauche verarbeiten und ihnen die Form geben; oder alles auf der Erde, wobei Menschenhände Mitwirken, um es brauchbar zu machen. c. Bewohner der Erde sind lebende Geschöpfe mannich- sacher Art. — Die Thiere sind, in unzählbarer Menge und Gestaltung und in höchstvielfälrigen Abstufungen der Größe, bis zu eiuer solchen Kleinheit auf der Erde verbreitet, daß man sie mit bloßem Auge nicht einmal zu erkennen vermag. Es giebt wildlebende, und unter diesen reißende oder Raub-Thiere, die ihre Nahrung aus dem Pflanzenreiche oder aus den Animalien selbst aufsnchen; Haus- oder zahme a) Regnum animale. b) Regnum vegetabile. c) Regnum minerale.

3. Theil 2 - S. 36

1867 - Breslau : Max
34 Mittlere Geschichte. 1. Periode. Franken. Hof und stellte sich beim Gottesdienste auf das Chor, ohne zu wissen, daß hier nur die Sänger stehen dursten. Nun begann der Gesang; da er aber nicht singen konnte, so schwieg er weis- lich still. Da gab ihm der Gesangmeister einen Stoß mit dem Stabe, daß er singen solle, und nun sahen sich Alle nach dem fremden Manne um, der vor lauter Angst den Mund anssperrte und alle Geberden eines Singenden machte, ohne aber einen Laut von sich zu geben. Darüber lachten nun erst recht die Mitsänger, und Alle sahen nach ihn: hin, wodurch die Verlegen- heit des armen Mannes immer mehr wuchs, so daß er in die Erde hätte sinken mögen. Endlich beinerkte es Karl, winkte, daß man den Mann in Ruhe lassen möchte, ließ ihn nach geendigtem Gottesdienste zu sich kommen und schenkte ihm für die ausge- standene Angst einiges Gold, rieth ihm aber, nicht eher wieder sich unter die Sänger zu mischen, als bis er singen könnte. Es ist schon gesagt worden, daß er erst als König schreiben lernte, und wirklich ist zu bewilndern, woher der Mann, der bald am Ebro, bald an der Weser, bald in Ungarn und bald in Rom war, so viele Zeit zu wissenschaftlichen Beschäftigungen ge- wonnen habe. Aber er holte nicht nur selbst vieles Versäumte wieder nach, sondern ermunterte auch Andere zu gelehrten Ar- beiten, und zog tüchtige Männer, wo er sie nur fand, dazu an seinen Hof. Die deutsche Sprache war seine Lieblingssprache. Lateinisch sprach und Griechisch verstand er auch, und das Alles hatte er erst spät gelernt. Auch gab er den Monaten und Win- den zuerst deutsche Namen. Die ersten nannte er Wintarmanoth, Hornung, Lenzinmanoth, Ostarmanoth, Wunnenmanoth, Brach- manoth, Henvemanoth, Aranmanoth (Erntemond), Herbistmanoth, Weinmanoth, Windamanoth, Heilagmanoth (heiliger Monat). Er machte selbst den Versuch, eine deutsche Sprachlehre zu schrei- den, die aber leider verloren gegangen ist, ließ die alten Gedichte von den Thaten der Könige und Helden aus der Vorzeit sam- meln, und hatte immer eine Schreibtafel bei sich, die selbst des Nachts unter seinem Kopfkissen lag, um gleich, wenn er einen freien Augenblick hatte, sich im Buchstabenmalen zu üben. Welch eine Bes ch ämung sürdie, welchesovielegelegenheit und Aufmunterung zumlernen in derjugend haben und sie nicht benutzen! In jedem Kirchsprengel legte er für die Landkinder Schulen an, und in den Bischofssitzen wurden der- gleichen für Solche errichtet, die weiter kommen wollten. Auch

4. Theil 2 - S. 27

1827 - Breslau : Max
27 die Verlegenheit des armen Mannes immer mehr wuchs, so daß er in die Erde hatte sinken mögen. Endlich bemerkte es Karl,, winkte, daß man den Mann in Ruhe lassen mochte, ließ ihn nach geendigtem Gottesdienst zu sich kommen, und schenkte ihm für die ausgestandene Angst einiges Geld, ricth ihm aber, nicht eher wieder sich unter die Sänger zu mischen, als bis er singen könnte. Es ist schon gesagt worden, daß er erst als König schreiben lernte, und wirklich ist zu bewundern, woher der Mann, der bald am Ebro, bald an der Weser, bald in Ungarn und bald in Rom war, so viele Zeit zu wissenschaftlichen Beschäftigungen gewann. Aber er holte nicht nur selbst vieles Versäumte wieder nach, son- dern ermunterte auch Andere zu gelehrten Arbeiten, und zog tüch- tige Männer, wo er sie nur fand, dazu an seinen Hof. Die deutsche Sprache, war schon seine Lieblingssprache. Lateinisch sprach, und griechisch verstand er auch, und Alles das hatte er erst spät gelernt. Auch gab er den Monaten und Winden zuerst deutsche Namen. Die ersten nannte er Wintarmanoth, Hornung, Lenzin- manoth, Dstarmanoth, Wunnemanoth, Brachmanoth, Heuve- manoth, Aranmanoth (Erntemond), Herbistmanoth, Weinma- noth, Windamanoth, Heilagmanoth (heiliger Monat). Er machte selbst den Versuch, eine deutsche Sprachlehre zu schreiben, die aber leider verloren gegangen ist, ließ die alten Gedichte von den Tha- ten der Könige und Helden aus der Vorzeit sammeln, und hatte immer eine Schreibtafel bei sich, die selbst des Nachts unter sei- nem Kopfkissen lag, um gleich, wenn er einen freien Augenblick hatte, sich im Buchstabenmalen zu üben. Welch eine Beschämung für die, welche so viele Gelegenheit und Aufmunterung zum Ler- nen in der Jugend haben, und sie nicht benutzen! In jedem Kirchsprengel legte man für die Landkinder Schulen an, und in den Bischofssitzen wurden dergleichen für solche errichtet, die wei- ter kommen wollten. Auch an seinem Hofe hatte er eine solche Schule angelegt, worin die Kinder seiner hohen oder nieder» Hofbeamten unterrichtet wurden. Einmal ließ er die Knaben alle zusammenkommen, um sie zu prüfen. Sie mußten ihm ihre Arbeiten vorzeigen — wie mögen die armen Kinder gezittert ha- den! — und da fand sich denn, daß gerade die Kinder der Vor- nehmen die schlechtesten, die der Geringern die fleißigsten Arbeiten

5. Theil 2 - S. 34

1880 - Stuttgart : Heitz
34 Mittlere Geschichte. 1. Periode. Franken. viele Töne durch die Gurgel aus, und ein Schriftsteller jener Zeit sagt, so wie sie groß am Leibe wären wie Berge, so donnerte auch ihre Stimme brausend daher, und wenn sie im Gesänge Uebergänge machen oder den Ton aushalten wollten, so stießen sie die harten Töne mit solchem Geprassel heraus, daß es klänge, als wenn ein Lastwagen über Steine rasselte, so daß das Ohr und Gefühl erschreckt würde. Daher verschrieb sich Karl aus Italien geschickte Gesangmeister, die seine Franken unterweisen mußten. Einmal kam ein fremder Geistlicher an seinen Hof und stellte sich beim Gottesdienste auf das Chor, ohne zu wissen, daß hier nur die Sänger stehen durften. Nun begann der Gesang; da er aber nicht singen konnte, so schwieg er weislich still. Da gab ihm der Gesangmeister einen Stoß mit dem Stabe, daß er singen solle, und nun sahen sich alle nach dem fremden Manne um, der vor lauter Angst den Mund aufsperrte und alle Geberden eines Singenden machte, ohne aber einen Laut von sich zu geben. Darüber lachten nun erst recht die Mitsänger, und alle sahen nach ihm hin, wodurch die Verlegenheit des armen Mannes immer mehr wuchs, so daß er in die Erde hätte sinken mögen. Endlich bemerkte es Karl, winkte, daß man den Mann in Ruhe lassen möchten, ließ ihn nach geendigtem Gottesdienste zu sich kommen und schenkte ihm für die ausgestandene Angst einiges Gold, rieth ihm aber, nicht eher wieder sich unter die Sänger zu mischen, als bis er singen könnte. Es.ist schon gesagt worden, daß er erst als König schreiben lernte, und wirklich ist zu bewundern, woher der Mann, der bald an der Weser, bald in Ungarn und bald in Rom war, so viele Zeit zu wissenschaftlichen Beschäftigungen gewonnen habe. Aber erholte nicht nur selbst vieles Versäumte wieder nach, sondern ermunterte auch andere zu gelehrten Arbeiten und zog tüchtige Männer, wo er sie nur fand, dazu an seinen Hos. Die deutsche Sprache war seine Lieblingssprache. Lateinisch sprach und Griechisch verstand er auch, und das alles hatte er erst spät gelernt. Auch gab er den Monaten und Winden zuerst deutsche Namen. Die ersten nannte er Wintarmanoth, Hornung, Lenzinmanoth, Ostarmanoth, Wnnnenmanoth, Brachmanoth, Heuvemanoth, Aranmanoth (Erntemond), Herbistmanoth, Weinmanoth, Windamanoth, Heilagmanoth (heiliger Monat). Er machte selbst den Versuch, eine deutsche Sprachlehre zu schreiben, die aber leider verloren gegangen ist, ließ die alten Gedichte von den Thaten der Könige und Helden aus der Vorzeit sammeln, und hatte immer eine Schreibtafel bei

6. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 11

1833 - Halle : Schwetschke
11 Vii. Deutschland. bleibt, als Wurzelstöcke, Aefte u. s. w., zerhackt und in walzen- förmige Oefen, um welche Feuer unterhalten wird, trocken de- stillier oder ausgebraten, wo dann der Theer abläuft. Durch Er- hitzen in offenen Kesseln wird der Theer in Pech verwandelt, wel- ches sich zum Theer verhalt wie Firniß zum Oel. Die im Pech- ofen zurückbleibende Kohle wird nun noch in verschlossenen Oefen bei langsamem Feuer zu Ruß gebrannt. Wo Holz noch im Ueber- fluß vorhanden und der weitere Transport schwierig, da wird auch wohl Pottasche bereitet, d. h. man verbrennt das Holz zu Asche, diese wird durch Wasser ausgelaugt und durch Sieden und Ver- dunsten aus dieser Lauge ein der Holzasche eigenthümliches, in vie- len Fabriken unentbehrliches Salz, die Pottasche oder das Pflan- zen-Kali, gewonnen. Doch ist diese Benutzung des Holzes in Rußland und andern holzreichen und weniger bewohnten Ländern begreiflicherweise viel gewöhnlicher als in Deutschland. Obwohl es hin und wieder in Deutschland an Holz fehlt, so wird doch jährlich noch eine bedeutende Menge Bau- und Brennholz nach dem ganz davon entblößten Holland, auf dem Rheine geflößt, und aus den Häfen der Ostsee wird viel Holz zum Schiffbau, beson- ders Nadelholz zu Masten, ausgeführt. — Das Fällen und Ver- kohlen des Holzes macht die Hauptbeschäftigung vieler Einwohner der Gebirgsdörfer aus, wo Klima und Boden den Ackerbau weni- ger gestatten. — Uebrigens bestehen die Wälder Deutschlands in den Gebirgen und im Norden meistens aus Nadelholz; unter den Laubholzwäldern sind die von Buchen und Eichen die gewöhnlich- sten. In manchen Gegenden zapft man im Frühlinge den Saft aus den Birken und bereitet daraus ein wie Champangner brausen- des, liebliches Getränk, das Birkwasser. Aus dem Safte einer besondern Art Ahornbäume wird, vorzüglich in Oestreich, Zucker gewonnen. Alle in Europa gewöhnliche Getreidearten gedeihen überall in Deutschland, und zwar in solchem Ueberfluß, daß noch jähr- lich eine bedeutende Ausfuhr davon Statt findet. Eben so die Garten-und Hülsenfrüchte. Das feinere Obst ist freilich im süd- lichen Deutschland häufiger, doch nimmt die Cultur der edlen Obstsorten von Jahr zu Jahr auch im nördlichen Deutschland zu und gestattet von hier aus die Ausfuhr nach Rußland und an- dern nördlichen Ländern. Der Weinbau, ehemals ungleich wei- ter in Deutschland verbreitet, — sey es daß der Gaumen in frühe- ren Jahrhunderten leichter zu befriedigen war, oder, was nicht ganz geleugnet werden kann, daß es lange Perioden einer mildern, wenigstens gleichförmigern Witterung auch für die nördlichen Län- der gegeben, — beschränkt sich jetzt, insofern Wein aus den gewon- nenen Trauben bereitet wird, auf die Rheingegenden, deren edles Gewächs darin wenigstens alle übrige Weine der Welt übertrifft, daß es durch das höchste Alter sich immer mehr veredelt, wahrend

7. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 12

1820 - Altona : Hammerich
i2 Einleitung. Gewächse geschieht durch Samen, der in Schoten oder Kapseln oder Zapfen oder in der Frucht, und dann wieder in Kernhäusern oder Steinen oder blos im Fleische (Bee- ren) eingeschlossen ist. Außerdem geschieht auch die Fort- pflanzung durch Wurzeln oder Zweige, und durch Augen. Auf diesen Wegen vermehrt und veredelt man auch die Gewächse durch die Künste durch Ablegen, Pfro- pfen und Oculiren. Das Samenkorn, in die Erde gelegt, schwillt auf, platzt, und der Keim trit hervor, aus dem das neue Gewächs entsteht. Der Keim besteht aus zwei Theilen, von denen der eine sich nach der Erde zu senkt, und die Wurzel, der andere aufwärts geht, und den Stengel bildet. Man zählt schon über 40200 Arten von Gewächsen, und immer werden noch neue entdeckt. Mannigfachen Nutzen gewährt uns das Pflanzenreich; so viele wohlthä- tige Nahrungsmittel, Bau- und Brennholz, Materia- lien zur Kleidung, zum Schreiben, zum Färben, zu Glas und Seife, eine Menge Arzeneimittel, u. d. m. Das Thierreich besteht aus 6 Hauptclassen: 1) Säugethiere. 2) Vögel. Diese beiden Classen haben rothes warmes Blut, g) Fische. 4) Amphibien oder Knorpelthiere, Beide Classen unterscheiden sich durch rothes kaltes Blut. 5) Infecten. 6) Würmer. Diese haben statt des Bluts einen weißen Saft. Die Säugethiere bringen lebendige Jungen zur Welt, und säugen sie an Brüsten; sie haben ein Herz mit zwei Abtheilungen (Herzkammern), und athmen durch Lungen. Die Haut der meisten ist mit Haaren, Borsten oder Wolle bedeckt. Die Zähne sind nach der Nahrung, die sie genießen, .entweder spitz zum Zerreißen, oder stumpf zum Zermalmen. Einige haben an den Fü- ßen gespaltene Zehen, andere üngespaltene (Hufe). Eine Merkwürdigkeit mehrerer Thiere, z. B. der Kühe, Zie-

8. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 56

1820 - Altona : Hammerich
56 Wem Süd-Wen. Tiger muß ihr unterliegen. Die schön gezeichnete und glänzende Haut wird theuer bezahlt. Einige Indiàer essen ihr Fleisch. Der Paradiesvogel, berühmt durch seine Schönheit, ist nur so groß als eine Drossel, aber die Federn, die unter den Flügeln hervor- wachsen, sind einen Fuß lang, und die beiden mittlern Schwanzfedern gar zwei Fuß, mit gebogener Fahne. . Merkwürdige Producto des Pflanzenreichs sind: Der Zimmetbaum, wächst in großem Nebetssuß auf Ceylon. Die Blätter riechen gewürzhaft. Der merkwürdigste Theil des Baums ist die innere Rinde, die zweimal im Ich re abgeschält, und an der Son- ne getrocknet wird, wo sie sich zusammenrollt, und den Fi mm et oder Ka neel gibt. '-Der ächte Kaneel ist fast so dünn als Papier, und von Geschmack nicht brennend scharf. Ans dem Abfall bereitete man. auf Ceylon das sehr kostbare Zimmechkl, welches die Engländer aber jetzt verboten haben. Der Baum gleicht den Lorbeerbäumen, zu welcher Gattung er-auch gehört. * Der Gewürzuelkenbaum, auch dem Lorbeerbäume ähnlich, wächst fast ein'ig auf den Molukken, die Holländer sollen ihn aber ans den übrigen Inseln ausgerottet, und-nur auf Amboina und Ter- nate erhalten, haben. Alle Theile sind gewürzhaft: am meisten aber werden die noch -nicht aufgeblühten Blumenknospen geschätzt, die wir unter dem Namen G env ü r z n e l k e n oder Gew ü rz nägelein kaufen. Die erste Benennung liaben sie von. ihrem Geruch, dia-zweite von ihrer Gestalt. Sie werden grün abgepflückte bekommen aber die braunrothe Farbe vom Rauche, in dem sie getrocknet werden. Das daraus destillirte Oehl ist-sehpdm'.! <>. ; Hrmud ■ ’• .5 -nr>ñ óv./v'-r Dieser Bñurn muß nicht mtt eurem andern Baum, der Gewürz- myrte, der auch in Ostindien, wächst, verwechselt werden. Von ihm kommen die-Beeren, welche unreif-abgepflückt, an der Sonne getrocknet, und Nelketmeffer genannt werden. Der Muskatennußb.aym. ist einem Birnbaum ähnlich, und trägt das ganze Jahr hindurch Steinsl sichte wie Aprikosen, die dreimal im Jahr al^esau'melt werden, k idas, Fleisch wird weggeworfen. Die Nüsse trocknet man, bis der Kern in der Schachklappert. Dann schlägt man sie auf, -und taucht sie in Kalkwasser mit Seewasser vermischt einige Mal ein, damit »re nicht ranzig werden. Die Nüsse sind mit einem netz- artigen Gewebe überzogen. Dies wird behutsam abgelöst, getrocknet, und Muskatsn°blüthe genannt.' Aus den schlechtesten Nüssen wird ein hitziges Oehl bereitet. Auch werden sie in Indien unreif wie die Wallnüsse nur Zucker eingemacht Auch diesen Baum rotten die Hollän- der überall aus, und lassen ihn allein auf der Insel Banda anbauen. Zuweilen haben sie sogar große Vorräthe von Nüssen verbrennen lassen, damit der Preis nicht sinken möge. Die Ing werpflanze jst ein schilfartiges Gewächs, deren Wur- zel weiß, roth, braun oder gelb ist. Diese Wurzel wird in Zucker ein- gemacht oder getrocknet nach Europa geschickt. Man halt sie für Magen- stärkend. In Ostindien macht mm aus den Blättern einen Salat. Die Spanier haben die Pflanze nach Amerika gebracht. Der Kardamom gehört mit dem Ingwer zu einem Geschlecht. Es gibt davon ? Sorten, den großen, runden und kleinen Ka damom, nach der Beschaffenheit dcr Samenkapseln. Die Samenkörner des kle neri werden vorzüglich als Gewürz in Speisen gebraucht. Der Pfeffer st rauch, ein rankenartiges Gewächs wie unsere

9. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 57

1820 - Altona : Hammerich
Ostindien. 57 Weintrauben. Man pflegt ihn daher in großen Ebenen reihenweise zu pflanzen, und läßt thu au Stangen á'r Pfählen sich ninaufwi rde«. Er trägt eine ährenförmige Blume, die zo bis 40 Körner hinterläßt.. Die- se werden n cht zu gleicher Zeit reif. Man pflückt aber beide reife und unreife, weil die reifen zu leicht abfallen. Die unreifen trocknet man an der Sonne, wodurch sie schwarz und runzlig werden, schwarzer Pfeffer. Die reifen werdet 'n Seewasser abgewaschen, mit den Hän- den gerieben, daß die Haut abfällt, und getrocknet, weißer Pfeffer. Dieser ist nicht so scharf als jener.. Der fchwarze ist ein gutes Mittel der Verdauung. Schweinen ist er ein Gift. Die Pfefferarndte wild allein in den holländischen Besitzungen auf io Millionen Pfund im .Jahr ge schätzt. Der Betelstrauch, Betel^feffer, ebenfalls rankenartig. Der Gebrauch, die Blätter zu kauen, .ist in Indien so gemein, wie bey uns der Gebrauch des Tabacks: Man glaubt den Athem dadurch zu ver- bessern, und hält den rotheu Saft, den die Blätter enthalten, für eine Zierde der Lippen: doch treibt man offenbaren Mißbrauch damit. Ganz zu demselben. Zweck worden 'die Nüsse der Areka- oder Katechupalme allgemein m Osiinsieu gekruet,' und in Bekelblätter gewickelt. Die Nüsse haben die Gestalt eines Hühnereies, werdet! zum Kauen vorher präparirt, und bey jeder Gelegen.heit den Gästen als Con- fitüren vorgesetzt.'— Von den Nüssen wird auch die Katechnorde gemacht, die man auch, aber falsch, Javanische Erde nennt. Sie ist ein verdickter, brauner, harzichter Saft. Der Kampfes bau m gehört juiir Geschlecht der Lorbeerbäume. Der Kampfer, den man aus ihm erhalt, ist ein fettes, zähes und sehr flüchtiges Harz, das geschwind verfliegt^ sich leicht entzü det, auch auf dem Wasser fortbrem'.t, und einen durchdringenden Geschmack uno Geruch hat. Mau hat einen natürlichen und"einen künstlichen Kampfer. Der u a t ü r l i ch e quillr ve? selbst aus den Nissen des Baums. Dieser ist sehr hoch im Prerse, und komntt nicht nach Europa. Der künstliche wird ans den Wurzeln/'Stamm und Zweigen ei ws andern Kamvferbaums durch Auskochen in einem Kessel, der mit einem Helm versehen ist, gewonnen. Der Helm ist mit Stroh ausgefüttert, an wel- ches sich der Kampfer in kleinen gelben Körnern ansent. Jenes ist der Kampfer auf Borneo und Sumatra; dieser kommt ans China und Ja- pan, und heißt roher Kampfer, der in Europa erst rafsinirt werden muß. Er ist ezn sehr wirksames Heilmittel. Der Kajeputbaum, aut den Molukken einheimisch und itt Menge. Der untere Theil des Stammes ist schwarz, der obere weiß; daher man ihn auch Brandbaum nennt. Das Merkwürdigste ist das Kajep utöh l, welches man aus den sehr gewürzbaft riechenden Blät- tern erhält, eiu äußerst durchdringendes Arzeneimittel. Das Holz dient zum Schiffbau. Der Sago bäum (-Sagopalme). Das Holz dieses Baums ist nur einen Zoll dick. Der übrige Raum des Stammes ist mit einem wei- chen Marke, wie unser Hollunder, angefüllt. Aus diesem Marke wird von den Indianern ein Mehl bereitet, das sie zum Brodbacken und zu mancherlei Speisen gebrauchen. Weil bey der Versetzung aber das Mehl sich nicht gut halten würde, so wird es durch ein Sieb in ein Gefäß, das über Kohlen steht, gedrückt , wo die kleinen Kugeln schnell hart werden (es wird gekörnt). Dies ist unser Sago, eine sehr nähr-- hafte Speise. Auf der Insel Mindanao trifft man merlenlauge Wäl- der von Sagobäumen. Die Einwohner leben mehrere Monate des Jahrs

10. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 25

1820 - Altona : Hammerich
Asiatische Türkei. 25 tungeri wichtrae Dienste. Man bereitet auch aus Pflstimn Wein. —- Die Aprikosen stammen ans Ärmemen ab. Man benützt sticht nur die Frucht, sondern auch die Steine und Kerne. Die Steine verbrennt man zu Pulver, und bereitet daraus chinesischen Tusch. Asts den bittern Kernen macht man Ratafia.— Die Kirsch bäume Men tl)# rett lateinischen Muren (ceratns) von der-Stadt Ceràsunt am schwarzen Meere haben. Der Römer Lttcullirs brachte sie tco Jahre (v. Ch. nach Europa., Der sau re Kirschbaum ist der Stammvater mem andern Arten geworden, namentlich der Wein -, Mai Glas ?, Omn^estkirschen. Der süße Kirschbaum wächst in Deutschland wild. Dost rhm stam- men die Herzkirsche, spanische Kirsche und andere Arten nb: Der Feigenbaum macht nebst à Oliven, Trauben, Granat- äpfeln einen vorzüglichen Reichthnin Palästinas, und die Mrockneten Früchte einen wichtigen Handelsartikel aus. Das Holz ist schwammig und biegsam. Die Früchte sind entweder weiß oder violett, rund oder läng licht. Sic brechen, ohne daß mast Fine Blüthe bemerkt, än den kahlen Fweigen hervor. Diese wunderbaren Früchte find eigenklich nur die fleischige Hülle der Blüthen nie der Samenkörner. Einige Bäume tragen nur männliche, andere nur weibliche, noch mrdech kèe Arten von Blüthen. Betz den. erster» trägt eine Gattung Gallmpettzden Sa- menstaub von einem Baum zum andern über (dre ^apruilatipn). Im Handel unterscheidet man Korbftigèn, die aus dem südlichen Europa kommen, und Faßfelgen aus Ehrern und der Lev'àne'-Dèrbaum wächst auch im südlichen Europa wild. Auch der ägyptische Feigenbaum, Sy - komorus, mächst hier häufig. Dieser weit höhere Baum gewährt best Morgenländern einen erquickenden Schütten, und liefert cjn'sehb dauer- haftes Holz. . :.Kt r/iwu Die Leder vom Libanon aber ist unter ältest Bäumen her A. T. der ehrwürdigste, theils wegen des hofien Alters/ dsser-erreicht, als auch wegen seiner Größe. Er gehört ¿u den Nadelhölzern. Die batst der alten Bäume ist auf dem Berge nur gering. Es nibt m ver- schiedenen Ländern noch mehrere Bäume, denen mau dey Nümèn Ecder gegeben hcct, z. B. in Sibérien, Kanada; aber die vom Libanon ist die eigentlich wahre, Der Baum liefert ein vortrefliches Bauholz. Don kleinern Gewächsen verdient Auszeichnung die "syrische Seidenpflanze. Diese merkwürdige, etwa 6 Fuß hohe:Pflanze trägt purpurrothe Blumen, die langt Hülsen mit vielem Samen hinter- lassen, an welchem ein langes seidenes Flughaar hängt. Es kommt diese Pflanzenseide der wahren Seide sehr nabe , und wird daher, mit Floret- seide, Wolle oder Baumwolle vermischt, zu Garn gesponnen, ans hem man Strümpfe, Mützen, Tücher u. s. wl -'verfertigt. ' Man hat.in Frank- reich und Deutschland, j. B. in Liegnin, Manns-eturen dieser Art ange- legt. Auch soll diese Seide vorzüglich schöne Hük gehen.. ' f Der Asphalt oder Bergpech, der zu den festen Erdharzen gehört, wird häufig im jüdischen Lande gesunden; daher er auch den Na- men Ir:denpech führt. Er ist tsn brauner glänzender Farbe, und wird in der Wärme flüssig. Am Lichte schmilzt er à Siegellack, aber die Entzündung erfolgt nicht so leicht. Das t 0dte M e c r verdankt ihm seine Entstehung. Das Thal Siddim'- nt' dem die Städte S 0 d 0 in und Gomorra lagen, batte ein stark mit Asphalt angefülltes Erdreichs Der Mich schlug in diesen brennbaren Boden 'ein, zündete, und der Bo- den sank ein.' An dessen Stelle tc'ai' ein See hervor', auf dessen Ober- fläche jenes brennbare Material ebenfalls in. Menge schwimmt.
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